Paso Peruano

Paso Peruano - Das Pferd aus Peru

Der Paso Peruano zählt zu den Reitpferden und ist eher für anspruchsvolle Dressurreiter geeignet. Erfahrene Hobbyreiter sind mit diesem außergewöhnlichen Pferd ebenso auf der sicheren Seite. Die Rasse ist trittsicher und zuverlässig mit einem weichen Gang. Mit einem kompetenten Reiter schafft das stolze und freundliche Pferd selbst steiniges Gelände. Der nachfolgende Artikel zeigt alles rund um den temperamentvollen Paso Peruano.

Was ist ein Paso Peruano?

Der Paso Peruano, der auch Caballo de Paso genannt wird, ist ein Gangpferd mit angeborenen Töltgängen. Hierbei handelt es sich um eine vierte spezielle Gangart. Dies ermöglicht ein enorm weiches Traben, weshalb Liebhaber ihn so sehr schätzen. Durch diese Gangart ist es ein wahres Vergnügen, Ausflüge mit diesem Gangpferd zu unternehmen, da man leicht und entspannt auf ihm reiten kann.

Paso Peruanos ähneln ein wenig den Isländern, wobei Isländer im Körperbau weniger elegant und viel kleiner sind. Während man beim Isländer die rassetypische Gangart als Tölt bezeichnet, nennt man das beim Paso Peruano der Paso Llano. Der Vollblüter ist lernwillig, ausdauernd und macht das Wander- und Freizeitreiten zu einem einzigartigen Erlebnis. Bis in die späten 70er-Jahre galt das edle Pferd in Europa noch als völliger Exot.

Woher stammt der Paso Peruano?

Der Paso Peruano stammt wie sein naher Verwandter, der Paso Fino, von nordafrikanischen und spanischen Pferden ab. Im 16. Jahrhundert, während der Eroberung Südamerikas, wurden sie nach Peru gebracht. Dort wurden sie für kriegerische Kämpfe als Artilleriepferd verwendet.

Dadurch, dass die Kriegspferde sehr leistungsstark waren, wurden sie von spanischen Eroberern für Feldzüge eingesetzt. Die nordafrikanischen und spanischen Pferde kreuzte man mit einheimischen Pferden, wodurch sich der Paso Peruano entwickelte. Der Beginn der Zucht startete somit im Jahr 1534.

Besonders Großgrundbesitzer ritten diese Gangpferde, sodass sie weit entfernte Plantagen erreichen konnten. Da der Paso Peruano ein sehr anspruchsloses und bequemes Pferd ist, war er für lange Strecken die beste Wahl. In oberen Gesellschaftsschichten wurde diese Rasse deshalb für Reisen oder große Strecken bevorzugt eingesetzt. Dementsprechend sorgte man bei der Zucht dafür, dass der Gang des Paso Peruanos möglichst komfortabel und frei von Erschütterungen ausgelegt wurde.

Jean-Claude Dysli importierte diese Rasse im Jahre 1973 und machte sie in ganz Europa bekannt.

Was ist das Besondere am Paso Peruano?

Der Paso Peruano ist ein mittelgroßes Pferd mit einem Stockmaß von rund 150 cm. Er ist sichtlich ibero-afrikanisch geprägt, daher erinnert er an Berber oder Andalusier. Sein Kopf ist edel und trocken, die Augen sind wach und ausdrucksvoll.

Das temperamentvolle Pferd verfügt über große Nüstern, die Ohren sind nach innen gekrümmt, etwas kleiner, fein und spitz. Des Weiteren besitzt er ein kleines, kleinlippiges Maul und eine flache, breite Stirn, was sehr charakteristisch für ihn ist. Das Genick ist schlank, der Hals lange und kräftig. Typisch für die Rasse ist sein Schweif, der tief angesetzt ist mit einem ausgeprägten, langen Behang.

Die Sprunggelenke sind ausgezeichnet gewinkelt, die Hufe sind hart, etwas kleiner und gut geformt. Bei der Farbe des Fells kommen beim Paso Peruano sämtliche Färbungen vor, außer von Albinos und Schecken.

Welche Gangarten gibt es?

Nachfolgend findet man die häufigsten Gangarten des Paso Peruanos:

Paso Llano

Es gibt außer den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp noch weitere, ganz spezielle Gangarten, welche nicht alle Rassen beherrschen. Hierzu zählt der Paso Llano, der Paso Peruanos Königsdisziplin. Ihm muss diese Gangart nicht beigebracht werden, da sie durch die Züchtung bereits angeboren ist.

Diese außergewöhnliche Gangart ist das Besondere an dem Vollblüter. Der Vier-Takt-Gang (Tölt) wird von dieser Rasse beispiellos beherrscht. Kombiniert wird die Gangart mit einer seitlichen, rollenden Bewegung der vorderen Beine. Ähnlich wie die Bewegung eines kraulender Schwimmers. Die Bewegung ist genetischer Natur und kommt aus der Schulter des Pferdes heraus.

Dadurch, dass diese Gangart gleichmäßig und harmonisch ist, bemerkt der Reiter die Übergänge kaum. Aufgrund dessen sind beispielsweise Wanderritte müheloser. Da ein Huf des Pferdes immer den Boden berührt, kommen beim Reiter keine Schwebephasen zustande, wodurch Erschütterungen ausbleiben.

Sobreandando

Es gibt auch eine weitere Vier-Takt-Gangart des Paso Peruano, wo das Pferd schneller wird und sich im Sobreandando befindet. Beide Gangarten, Paso Llano und Sobreandando, zeichnen sich durch das seitliche Ausschwingen der Vorderbeine (Termino) aus und gilt als rassetypisch.

Das Gangpferd zeigt sich auch gerne vor Publikum von seiner besten Seite. Er ist ein herausragendes Showpferd und begeistert mit seinem attraktiven majestätischen Aussehen.

In der Heimat des Paso Peruano, nämlich Peru, reitet man das Pferd einzig und allein im Paso Llano. Nur selten wird der Galopp gefördert, der Trab wird überhaupt nicht anerkannt. In Europa allerdings sieht das anderes aus. Dort wird man in Schritt und Galopp üblicherweise ausgebildet.

Wie viel kostet ein Paso Peruano?

Generell sollte ein Rassepferd stets von einem seriösen Züchter gekauft werden. Die Umgebung des Züchters sollte genau unter die Lupe genommen werden. Auf den Verkäufer/Züchter selbst sollte ebenso ein Auge geworfen werden, da sein Verhalten zeigen könnte, ob er loyal und seriös ist. Von Pferden, die bei Händlern oder auf Pferdemärkten günstig angeboten werden, sollte man absehen.

Ein Paso Peruano kann zwischen 5.000 und 25.000 Euro kosten. Hierbei kommt es auf die Abstammung, den Ausbildungszustand und das Alter an.

Was ist der Unterschied zwischen Paso Fino und Paso Peruano?

Der Paso Peruano und der Paso Fino sind sich sehr ähnlich, der Paso Peruano allerdings ist etwas größer und im Körper breiter und tiefer. Beide Rassen besitzen einen feinen Kopf mit großen Augen und beweglichen, langen Ohren. Auch das Stockmaß von ca. 150 cm ist identisch.

Während der Paso Peruano seinen Ursprung ausschließlich in Peru hat, entstand der Paso Fino in Süd- und Zentralamerika.

Beide Rassen lassen sich angenehm reiten, außerdem agieren sie beide viel mit ihren Vorderbeinen mit demselben Vier-Takt-Gang. Allerdings wird dieser verschieden ausgeführt. Trotz ihrer Ähnlichkeit kann man sagen, dass sich die beiden Rassen unterschiedlich bewegen und im Grunde zwei völlig verschiedene Pferderassen sind.

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